Südtirols schönste Streubobstwiese liegt in Verdings
Jene des Telfnerhofs von Josef und Martha Oberrauch in Verdings ist die schönste Streuobstwiese Südtirols. Sie hat sich bei der von der Initiative Baumgart zum zweiten Mal organisierten Südtiroler Streuobstwiesenmeisterschaft unter nicht weniger als 26 Teilnehmern aus allen Teilen des Landes durchgesetzt – auch wegen der zum Teil mehr als hundertjährigen Apfel- und Birnbäume. Und der diesjährige Sonderpreis für öffentliche Flächen geht ebenfalls nach Klausen im Eisacktal.
Weil Streuobstwiesen immer mehr aus dem Südtiroler Landschaftsbild verschwinden, hat sich die Initiative Baumgart deren Erhaltung auf die Fahnen geschrieben – und die Sensibilisierung für ihre Bedeutung für Landschaft, Umwelt und Biodiversität. Der Initiative gehören Eurac Research, Roter Hahn, Bioland, der Sortengarten Südtirol, der Heimatpflegeverband, das Obstbaumuseum, das Landesamt für Natur, das Versuchszentrum Laimburg und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz an.
Bereits im Vorjahr wurde die erste Südtiroler Streuobstwiesenmeisterschaft ausgetragen, in diesem Jahr hatte die Jury nicht weniger als 26 Wiesen zu bewerten. Als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen ist die Streuobstwiese des Telfnerhofs in Verdings mit ihren mehr als 50 Bäumen, die sich – so das Urteil der Jury – „wunderschön in die umliegende Berglandschaft einfügt“. Manche der Apfel- und Birnbäume auf der Wiese sind mehr als 100 Jahre alt, aber auch Zwetschgen und Kirschen wachsen hier. „Vor allem die knorrigen, hochstämmigen Bäume der Apfelsorten ,Brixner Plattling‘ bieten mit ihren zahlreichen Baumhöhlen Unterschlupf für viele Tierarten“, heißt es in der Begründung der Jury.
Besonders unterstreicht die Initiative Baumgart auch die Pflege der Wiese durch die Eigentümer Josef und Martha Oberrauch, die das hier wachsende Obst zu hochqualitativen, sortenreinen Produkten – etwa zu Dörrobst oder Saft – verarbeiten. „Alle Werte unserer Initiative werden durch diese Streuobstwiese repräsentiert“, schließt die Jury. Schließlich werden im Wettbewerb nicht nur ästhetische Aspekte bewertet, sondern auch ökonomische, kulinarische und ökologische.
Wie schon im letzten Jahr wurde auch heuer ein Preis in der Sonderkategorie für Streuobstwiesen auf öffentlichen Flächen vergeben. Und wie jener für private Obstgärten ging auch dieser nach Verdings, wo die Gemeinde Klausen den Hintner Bangart pflegt. Er bietet den Verdingsern nicht nur Früchte alter Obstsorten, sondern ist auch ein Ort, an dem man zusammenkommt, etwa beim jährlichen Birmehlsuntig.